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Trauma und Coping-Strategien
Selbstbewusste Ansätze in der Traumaintegration
Traumatische Erfahrungen hinterlassen Spuren – im Körper, in den Emotionen, in den Beziehungen. Wenn Eltern ein Kind bekommen, können alte Wunden plötzlich wieder aufbrechen. Die Abhängigkeit des Babys, das nächtliche Weinen, die eigene Überforderung – all das kann Erinnerungen wachrufen, die man längst bewältigt glaubte. Coping-Strategien, die einmal lebensrettend waren, können die Beziehung zum Kind belasten: Emotionale Distanz verhindert heute das feinfühlige Eingehen auf die Signale des Babys. Übermäßige Kontrolle steht der Gelassenheit im Weg, die Kinder brauchen. Und doch sind diese Mechanismen keine Fehler, sondern Zeugnisse von Überlebenskraft. Der Weg zur Integration beginnt dort, wo Eltern verstehen dürfen, dass ihre Reaktionen Sinn gemacht haben – und dass sie heute neue Wege wählen können, für sich und ihr Kind.
In der Begleitung von Eltern mit Traumaerfahrungen stehen Fachpersonen vor der besonderen Herausforderung, das Baby im Blick zu behalten und gleichzeitig die elterliche Geschichte zu würdigen. Wie viel Raum geben wir den schweren Themen, ohne dass die Bindung zum Kind aus dem Fokus gerät? Traumasensible Begleitung bedeutet, die Geschwindigkeit der Eltern zu respektieren und gleichzeitig das Wohl des Kindes nicht aus den Augen zu verlieren. Es geht darum, Integration zu ermöglichen – so dass Eltern wieder spüren können, was ihr Kind braucht, ohne von eigenen Triggern überwältigt zu werden. Wie können wir Eltern dabei unterstützen, ihre Strategien als Teil ihrer Geschichte anzuerkennen, ohne dass sie sich als schlechte Eltern fühlen? Und wie schaffen wir die Balance zwischen empathischem Verständnis für die Eltern und dem Schutzauftrag gegenüber dem Kind?
Termin: Mittwoch, 04.02.2026 von 18:00-21:00 Uhr - Anmeldungen können bis 12:00 Uhr am gleichen Tag entgegengenommen werden
Kosten: CHF 105.00 / EUR 95.00
Grenzen und Selbstaufgabe
Herausforderungen im Eltern-Sein
Eltern-Sein bedeutet, sich hinzugeben. Viele Eltern geraten aber an einen Punkt, an dem sie sich selbst verlieren. Die Grenze zwischen gesunder Fürsorge und Selbstaufgabe verschwimmt. Was als Liebe beginnt, kann zu chronischer Erschöpfung führen. Eigene Grenzen wahrzunehmen fällt schwer – noch schwerer fällt es, diese auch zu vertreten. Viele Eltern wissen nicht, wie das liebevoll gehen soll. Der Unterschied zwischen klar und hart ist oft nicht spürbar. Dahinter liegt eine eigene Geschichte: Wie wurden Grenzen in der eigenen Kindheit erlebt? War Selbstfürsorge erlaubt oder galt sie als egoistisch? Diese alten Prägungen werden in der Elternschaft reaktiviert. Und doch ist es gerade die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen und dabei verbunden zu bleiben, die Eltern langfristig trägt. Kinder brauchen Eltern, die bei sich bleiben können.
In der Begleitung erschöpfter Eltern ist es zentral zu erkennen: Jede Mutter, jeder Vater bringt eine eigene Geschichte zu Selbstfürsorge, Emotionsregulation und Grenzen mit. Diese biografischen Prägungen zu würdigen, ist ein wichtiger Teil der therapeutischen Arbeit. Wie können wir Eltern ermutigen, ihre Grenzen ernst zu nehmen, wenn sie sich bereits schuldig fühlen? Wie zeigen wir, dass ein Nein liebevoll sein kann? Es geht darum, gemeinsam zu schauen: Wo opfern sich Eltern aus alten Mustern? Welche kleinen Schritte sind möglich, um wieder Raum für sich selbst zu schaffen? Und wie begleiten wir Eltern dabei, Selbstfürsorge als Grundvoraussetzung zu verstehen – ohne dass sie das Gefühl haben, wieder etwas mehr leisten zu müssen?
Termin: Mittwoch, 20.05.2026 von 18:00-21:00 Uhr - Anmeldungen können bis 12:00 Uhr am gleichen Tag entgegengenommen werden
Kosten: CHF 105.00 / EUR 95.00
Leben oder Überleben
Vom Überlebenskampf zur SELBST-Verbindung
Viele Eltern funktionieren – sie kommen durch den Tag, erfüllen ihre Aufgaben, sorgen für ihre Kinder. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Lebe ich eigentlich noch, oder überlebe ich nur? Der Unterschied ist spürbar. Überleben bedeutet, im Dauerstress zu sein, von einer Anforderung zur nächsten zu hetzen, keine Luft zum Atmen zu haben. Der Körper ist angespannt, die Gedanken kreisen, das Nervensystem läuft auf Hochtouren. In diesem Modus ist keine Verbindung möglich – weder zum Kind, noch zum Partner, noch zu sich selbst. Leben hingegen bedeutet, präsent zu sein, zu spüren, was gerade ist. Es bedeutet, wieder Zugang zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu haben. Der Weg vom Überleben zum Leben führt über die Verbindung zu sich selbst – und diese entsteht in Momenten der Ruhe, des Innehaltens, des bewussten Atmens.
In der Begleitung von Eltern im Überlebensmodus ist es zentral, zunächst Stabilität zu schaffen. Wie können wir den Druck herausnehmen, ohne die realen Herausforderungen kleinzureden? Wie helfen wir Eltern dabei, ihr Nervensystem zu regulieren und wieder in einen Zustand zu kommen, in dem Veränderung möglich ist? Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um kleine Inseln der Selbstverbindung. Welche Momente im Alltag können Eltern nutzen, um bei sich anzukommen? Wie können wir sie unterstützen, den Unterschied zwischen Überleben und Leben überhaupt wieder zu spüren? Und wie begleiten wir sie dabei, zu erkennen, dass die Verbindung zu sich selbst bewusst gepflegt werden darf – als Grundlage für alles andere?
Termin: Mittwoch, 26.08.2026 von 18:00-21:00 Uhr - Anmeldungen können bis 12:00 Uhr am gleichen Tag entgegengenommen werden
Kosten: CHF 105.00 / EUR 95.00
Kleine Kinder - Starke Emotionen
Gefühlsstürme herzstark begleiten
Kleine Kinder fühlen groß – mit ihrer ganzen Existenz, ohne Filter, ohne Bremse. Ein verlorenes Spielzeug kann zur Katastrophe werden, ein Nein zum Weltuntergang. Für Eltern sind diese Gefühlsstürme oft schwer auszuhalten. Man möchte trösten, das Kind beruhigen, die Situation lösen – und merkt, dass nichts davon funktioniert. Die Wut, die Trauer, die Verzweiflung des Kindes brauchen Raum, nicht Ablenkung. Doch genau das ist die Herausforderung: Da sein, ohne zu reparieren. Präsent bleiben, auch wenn es laut wird. Aushalten, dass das Kind fühlen darf, was es fühlt. Viele Eltern spüren dabei ihre eigenen Grenzen – weil sie selbst nicht gelernt haben, mit starken Emotionen umzugehen. Weil Wut in ihrer Kindheit nicht sein durfte, weil Trauer weggewischt wurde. Die Gefühlsstürme der Kinder werden zu Triggern der eigenen Geschichte. Und doch: Kinder, die ihre Emotionen zeigen dürfen und dabei gehalten werden, lernen, dass Gefühle kommen und gehen – und dass sie damit nicht allein sind.
In der Begleitung von Eltern mit emotional intensiven Kindern geht es oft um mehr als um Strategien. Es geht um die eigene Emotionsgeschichte der Eltern. Welche Gefühle durften sie selbst als Kind zeigen? Wie wurde mit ihrer Wut, ihrer Trauer umgegangen? Diese Prägungen bestimmen, wie sie heute auf die Gefühlsausbrüche ihrer Kinder reagieren. Wie können wir Eltern dabei unterstützen, zwischen den eigenen Emotionen und denen des Kindes zu unterscheiden? Wie stärken wir ihre Co-Regulationsfähigkeit, ohne dass sie sich überfordert fühlen? Es geht darum, mit den Eltern zu erarbeiten, was es bedeutet, präsent zu bleiben, auch wenn es schwer wird. Welche Haltung braucht es, um Gefühlsstürme zu begleiten, ohne selbst unterzugehen? Und wie schaffen wir es, dass Eltern erkennen: Emotionale Begleitung ist keine Perfektion, sondern eine Verbindung – und diese darf auch mal wackeln.
Termin: Mittwoch, 25.11.2026 von 18:00-21:00 Uhr - Anmeldungen können bis 12:00 Uhr am gleichen Tag entgegengenommen werden
Kosten: CHF 105.00 / EUR 95.00